Nach schon bald zwei Wochen in Kanada habe ich nun einiges zu schreiben. Zuerst: Mir geht es wirklich gut hier! =) Ich habe mich richtig gut eingelebt und es ist schon ein wenig der Alltag eingekehrt.
Jeden Tag geht es in die Schule. Die Lektionen sind richtig familiär mit nur vier Schülern und mein Lehrer ist wirklich easygoing (wie die meisten Kanadier) und witzig! Letzten Samstag hat er unsere Klasse zu sich nach Hause zum Playstation 3 spielen eingeladen. ;-) Die Schüler kommen von überall auf der Welt (Japaner, Koreaner, Mexikaner, Kolumbianer, Schweizer etc.), so lernt man neben der Kanadischen Kultur noch diverse andere kennen. Die Schule selbst ist ziemlich klein, aber sehr gemütlich. Es hat mehrere Aufenthaltsräume mit Playstation, Büchern, Kartenspielen etc.
Neben der Schule habe ich die letzten beiden Wochen vor allem dazu genutzt, Kelowna zu erkunden und mich einzurichten. Ich wohne in Rutland, einem Gebiet im Osten von Kelowna. Es ist ziemlich ruhig hier. Der Nachteil: Man hat mit dem Bus über eine halbe Stunde nach Downtown! Dazu kommt der Weg zur Busstation (10min) und die Wartezeit an der Haltestelle, da er nie nach dem Zeitplan kommt. Manchmal 10min zu spät, manchmal 5min zu früh (viel schlimmer, da man ihn verpasst und vergeblich wartet...)! Die öffentlichen Verkehrsmittel sind verglichen mit der Schweiz eine Katastrophe und es verwundert deswegen auch nicht, dass alle Auto fahren... Dies ist meiner Meinung nach auch der grösste Schwachpunkt der Stadt, weswegen ich jetzt das Bike meiner Hostfamily beschlagnahmt habe und überall mit dem Velo hinfahre. Der Vorteil: Man kann fahren wenn man will. Der Nachteil: Die Distanzen sind um einiges grösser! Ein Beispiel? West-Kelowna ist von Kelowna-Downtown etwa eine viertelstündige Autofahrt auf dem Highway entfernet, aber immer noch die gleich Stadt...
Ansonsten ist Kelowna aber grossartig! Es ist wirklich schön mit dem Okanagan Lake, den Parks am Ufer, den öffentlichen Volleyballfelder und den vielen kleinen Shops im Stadtzentrum. Weiter hat es viele Pubs und Ausgangsmöglichkeiten, welche aber nicht unbedingt billiger sind als in der Schweiz. Sonst ist aber alles ein wenig günstiger (Benzin 1CHF/l).
Die letzten beiden Wochen war sehr schönes und warmes Wetter mit ca. 24° (was sich jetzt aber ändern soll), und ich verbrachte deswegen viel Zeit am See mit schwimmen, Volleyball spielen, etc. im kanadischen Indian Summer.
Ein besonderes Highlight war der letzte Sonntag. Meine Hostfamily macht sehr gerne Outdoor-Sport, unter anderem auch Jagen. Es hängen auch einige ausgestopfte Tiere im Haus und ein Bärenfell. Bären darf man übrigens nicht jagen, sondern nur im Notfall töten. Das Exemplar an der Wand wollte meinen Hostfather zum Frühstück verspeisen!
Auf jeden Fall gingen Sie trainieren und ich durfte mit. Wir fuhren mit dem Truck bis die Strasse zu Ende war in die Wildnis hinein, stellten eine Zielscheibe auf und begannen mit dem Schusstraining! Es war wirklich witzig. Nach einer Weile kam dann auch der Forstofficer, da er unsere Schüsse gehört hatte und wollte die Waffenlizenzen sehen. Mein Hostfather erzählte ihm sogar, dass ich auch schiesse (obwohl keine Lizenz) und es machte ihm überhaupt nichts aus. Kanadier halt! Ich musste ihm viel mehr all seine Fragen über die Schweiz beantworten und versprechen, dass es mir hier in Kanada auch wirklich gefällt (Was ja aber kein Problem war)! =)
Da ich mich ganz gut anstellte, hat mir meine Hostfamily auch versprochen, dass wir mal Quad und Snowmobil fahren gehen (Er verkauft diese Geräte!). Ich freue mich schon jetzt!